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Melissa Melissa
Voting: Ø  9.0 Alter: 20
Größe: 172cm Gewicht: 46kg
Maße: 73-62-80

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Die 50er sind zurück

Die filmreife Mode der Fünfzigerjahre ist zurück. Es geht aber nicht um pure Nostalgie. Der heutige Look vermischt sich locker auch mit Trends aus späteren Dekaden. Kurze Jäckchen mit Dreiviertelärmeln und Pelzkragen, im Minimum knielange Jupes, elegante Handschuhe bis zum Ellbogen: Der Blick in Schaufenster mit aktueller Herbst- und Wintermode erinnert unweigerlich an Hollywoodstreifen aus den Fünfzigerjahren. 

Elizabeth Taylor setzte damals den schwingenden, plissierten Rock und die Wespentaille in Szene. Audrey Hepburn fuhr im gleichen Stil Motorrad - von Kopf bis Fuss in Modelle ihres Leibschneiders Hubert de Givenchy gekleidet. Und Grace Kelly bleibt unvergesslich in ihren engen, strengen Kostümen. 

Die Röcke dieser Filmdiven endeten allesamt auf Wadenhöhe. In den schmalen ging es sich wie im Gänsemarsch, und die weiten, schwingenden wiesen meterlangen, verfänglichen Stoff auf. Die Taille wurde zudem eng geschnürt. Glorreiche Zeiten eben, die nostalgische gefühle in so manch einer glamour verliebten Person hervorrufen.

Derart ausstaffiert hätten die Frauen sich gerade mal vom Herd zum Tisch umdrehen können, erinnert sich Couturier Pierre Cardin - die Leinwandmode war alles andere als eine Alltagsmode; der so genannte «New Look» («That´s a New Look!», riefen amerikanische Journalistinnen, als sie 1947 den heute legendären «Tailleur Bar» von Christian Dior erblickten) war ein Schauspiel der besonderen Art.

Nach den Entbehrungen des Zweiten Weltkrieges hatte man Lust auf Üppiges, Auserlesenes. Dior hatte seinen New Look just zum Beginn der dreissig glorreichen Jahre lanciert, die in Frankreich «les trentes glorieuses» genannt werden. Diese Bezeichnung steht für Hochkonjunktur und Durchbruch der Konsumgesellschaft. 

Coco Chanel jedoch entsetzte sich ob der neuerlichen Einengung. Sie, die bereits vor dem Krieg ihre Röcke gekürzt und ihre Schnitte bequemer und einfacher ausgeführt hatte, sah ihr Werk der Befreiung zerstört. 

Modische Revolutionen:
Doch es sollte sich zeigen: Die Fünfzigerjahre waren zwar vorerst streng, läuteten aber letztlich zahlreiche modische Revolutionen ein. So darf denn die Epoche ab 1950 bis 1980 rückblickend auch in der Modegeschichte als glorreich bezeichnet werden. Sie visualisierte die Emanzipation der Frauen Schritt für Schritt: Strumpfhosen statt Strümpfe, Mini statt Midi, Hosen statt Röcke, nackter Busen statt Büstenhalter. 

Freiheit garantiert:
Die gemessen an derlei Entwicklungen noch züchtigen Fifties feiern zurzeit ihr erstes grosses Comeback. Doch trotz der taillierten Tweedjacken mit langen und körperbetonten Jupes ist in diesem Herbst und Winter Bewegungsfreiheit garantiert: dank grosszügig angelegter Rockschlitze zum Beispiel.

Überhaupt wird der Retrolook bunt gemischt, die Modedesigner surfen nicht ausschliesslich auf der prüden Retrowelle, sondern machen quasi fifty-fifty: Da blitzen etwa auch Rock & Roll-Elemente auf, die Jeans werden eng wie in den Sixties - wenn auch mit tiefem Bund im Trend. 

Das Girl, das diese Jeans mit kurzen, spitzen Stöckelschuhen Anfang der Sechzigerjahre trug, liess sich auch mal gehen, befreite sich im Sinne von «Denn sie wissen nicht, was sie tun» von Zwängen und Establishment.

Zurück in den Schrank dieses Winters kommen zudem einige Elemente der Hippies und der Siebziger: grelle Farben, kurze, weite Mäntel, Plastikhüte und -brillen sowie halbdurchsichtige Blusen mit orientalischen Stickereien - die übrigens auch der Mann im nächsten Frühling und Sommer tragen soll. Nichts Neues?

Den Modeleuten wird oft vorgeworfen, sie erfänden nichts Neues. Doch im Grunde ist die heutige Kleidung die Quintessenz der unermüdlichen Suche nach Eleganz und Bequemlichkeit. John Galliano, Stardesigner bei Christian Dior, hat diese Recherchen in einem einzigen Kleidungsstück perfekt realisiert: einer Jacke, die an den «Tailleur Bar» von 1947 erinnert, aber breite Schultern hat wie in den Vierzigern, stark tailliert ist wie in den Fünfzigern, einen puristischen Ausschnitt aus den Neunzigern aufweist sowie einen futuristischen, umkonstruierten Kragen neben der Brust. Gallianos gutes Stück kostet allerdings einen europäischen Durchschnittslohn: 2000 Euro. 

Alles Alltag:
Der aktualisierte Fünfzigerlook kommt diese Saison freilich auch weitaus erschwinglicher daher; als Massenware. Als Rückschritt zu werten ist dies wohl kaum. Vielmehr erlaubt es der aktiven Frau von heute, nicht nur im Herren-Hosenanzug Kompetenz auszustrahlen und sich Respekt zu verschaffen, sondern auch mal im femininen Tweedkostümchen. Die einstige Leinwandmode hat sich zur veritablen Alltagsmode gemausert.

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